| Das Lange Messer zählt neben Langschwert und Dolch als 3.Kernwaffe zur Deutschen Schule und ist überdies die erste zivile Blankwaffe des kämpferischen Bürgertums und der niederen Stände.
Das Schwert war noch dem Adels- und Ritterstande vorbehalten.
Einschneidig und zumeist leicht gekrümmt, mit teils überlangem Griff (großes Kriegsmesser) wurde es vor allem einhändig geführt. Das freie Griffende diente in den Techniken zum einhaken und hebeln der gegnerischen Waffenhand.
Immer schlicht gestaltet mit gerader Kreuzstange, Wehrnagel oder Terzbügel.
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| Langschwert, Schwert zu anderthalb
Hand, Bastardschwert... auf jeden Fall die Königin im Fechtsystem der
Deutschen Schule. Vom frühen 15.Jh bis Mitte des 16.Jh war es
gleichermaßen für Hieb und Stich, Schlachtfeld und zivilen Kampf
bestens geeignet. Gewicht ca. 1,5 kg.
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| Vom böhmischen Wort "tezek" = der
Hieber abgeleitet, kam diese einschneidige, sauschnelle Hiebwaffe im
Zuge der Hussitenkriege des 15.Jh nach Deutchland. Die anfangs verpönte
Bauernwaffe setzte sich aber rasch durch und fand
ebenfalls Einzug in`s Fechtsystem Dt.Schule, wo sie sogar das
artverwandte Lange Messer verdrängte... bis hin zu ihrer
gesellschaftlichen Anerkennung und edlerer Ausführung, in der
sie sich dann auch als Statussymbol auf den ölgemalten Porträts adliger
Herren findet.
Trainiert wird wie in den hist. Fechtschulen mit
hölzernen Waffen.
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| Abgeleitet vom
Gebrauchsgegenstand und Werkzeug Messer, ist der zweischneidige Dolch
im Prinzip eine der ältesten Kriegswaffen überhaupt und ab antiker
Bronzezeit der Vorläufer des Schwertes. Im Fechtsystem Dt.Schule wird der Dolch als Einzelwaffe trainiert, aber auch als Paar- und Nebenwaffe von z.B. Schwert und Rapier.
Hohe Relevanz auch noch im heutigen Alltag...
deshalb lohnt das Training (mit Holzwaffen) hier besonders!
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| Mit Stoßspitze, Schneid- bzw.
Schlagblatt und Reißhaken ist die Hellebarde viel mehr als nur eine
"langstielige Axt". Als Formationswaffe der Haufentaktik fand sie
erstmals 1315 in der Morgarter Schlacht
massenhaften Einsatz, von wo aus sie ihren Siegeszug über die
europäischen Schlachtfelder fortsetzte. Etablierte sich auch als
multifunktionelle Fechtwaffe in der Dt.Schule und ist selbst
heute noch im
Einsatz als Prunk- und Präsentationswaffe z.B. der vatikanischen
Schweizergarde.
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| Ab ca. dem späten 16.Jh entwickelte
sich aus Langschwert und Haudegen das zunächst noch schwere und
hiebtaugliche Rapier mit bereits ausgeprägtem Handschutz. Immer noch um
die 1,5 kg schwer, wurde
es auch als Reiterwaffe in den Schlachten des 30jährigen Krieges
massenhaft eingesetzt.
Als zuletzt hinzugekommene Waffe vervollständigt das
Rapier die Dt.Schule und führt in seiner Entwicklung (feiner + graziler
= effizienter) zum Stoßfechten italienischer Meister mit dünner, langer
Klinge und nur noch um die 900gr schwer.
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| Schild, Schwert und Ger gehörten
zur vollständigen Ausrüstung der Freien und Krieger des
Frühmittelalters und sicherten u.a. das volle Stimmrecht im Thing. Sax
und Langsax waren trotzdem typischer und weiter verbreitet
als das teure und wertvolle Schwert, ebenso verschiedene Axtformen.
All das unterrichte ich im sog. "Wikingerstil".
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| Ab ca. der Mitte des 16. Jh
entwickelte sich dieser stählerne Ausdruck schottisch kämpferischen
Stolzes als bewußt eigenständiger Gegenpart zu den Blankwaffe des
englischen Feindes.
Ein formidables Hiebschwert mit verheerender
Trefferwirkung: "... Schädel waren gespalten, viele bis in Nacken und
Brust. Anderen klafften Wunden oberhalb der Ohren bis in den halben
Kopf hinein.
Einigen war der Oberkörper mitsamt dem Gurtzeug durchschlagen, ebenso
ihre Waffen: Piken und Degen... " berichteten Überlebende nach
der Schlacht von Killiekrankie 1689.
Der eiserne Korb schützte die Hand des
Kämpfers auch beim Faustschlag im brutalen Schlachtgemetzel. Typisch
dazu der hölzerne Rundschild Targe, ca. 40 bis 50cm im Durchmesser...
vergesst die angeblich so typischen vielen Messingnägel, solcher Prunk wurde nicht benutzt.
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